Probleme bei der Pilleneinnahme
Frage 9:
„Falls Sie oder Ihre Partnerin jemals die Pille genommen haben: Gab es jemals Probleme oder Anwendungsfehler?“
Anwendungsprobleme werden bei der Pille häufig berichtet (44%). Wenn Probleme auftreten, sind diese meist selten (etwa einmal im Jahr). Nur ein kleiner Teil der Frauen hat gelegentlich oder öfter Probleme (15%, bzw. 7%). Die häufigsten Probleme treten bei Jugendlichen auf (53%) und gehen mit zunehmendem Alter deutlich zurück. Männer berichten etwas seltener von Problemen der Pilleneinnahme ihrer Partnerinnen.
Frage 10:
„Welche der folgenden Probleme oder Anwendungsfehler sind aufgetreten?“
Das Vergessen der regelmässigen Einnahme der Pille ist mit Abstand das größte Problem (31% all derjenigen, die jemals mit der Pille verhütet haben). Zweitwichtigstes Problem war die geringe Wirksamkeit wegen Erbrechen oder Durchfall (19%). Eine weitere häufige Fehlerquelle ist auch das rechtzeitige Besorgen eines Rezeptes (11%) und der verspätete Beginn mit der neuen Packung (10%). Demgegenüber wurde über Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten nur selten berichtet (4%).
Kommentar:
Die Pille ist eine sehr wirksame Verhütung, wenn sie regelmäßig eingenommen wird. Dies gelingt auch den meisten Frauen. Fast alle Probleme sind Einnahmefehler, die vor, bzw. unabhängig von der Sexualität passieren. Hier könnte z.B. helfen, die Einnahme an andere regelmäßige Tätigkeiten zu koppeln: z.B. Zähneputzen oder eine tägliche Erinnerung mittels SMS oder email einzurichten.
Ferner sollte bei jeder Frau im Vorfeld abgeklärt werden ob eine regelmäßige Einnahme möglich erscheint oder eine andere Methode besser geeignet ist. Auch sollten mehrfache Anwendungsfehler Anlass sein über einen möglichen Wechsel zu einer anderen (Langzeit-) Methode nachzudenken.
Beruhigend ist die eher geringe Häufigkeit von Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten über die berichtet wurde.
Probleme bei der Kondomanwendung
Frage 11: „Falls Sie oder Ihr Partner jemals ein Kondom verwendet haben: Gabes dabei jemals Probleme oder Anwendungsfehler?“
Mehr als die Hälfte der Befragten verwenden Kondome. Über ein oder mehrmalige Probleme berichten 34% derjenigen mit Kondomerfahrung. Diese sind am häufigsten in der Altersgruppe der 21–29-Jährigen (40%). Frauen berichten insgesamt etwas öfter (37%) von Problemen mit Kondomen als Männer (32%).
Frage 12: „Welche der folgenden Probleme oder Anwendungsfehler sind aufgetreten?“
Das häufigste Problem ist das Platzen oder Reißen des Kondoms (19%). Andere Probleme beziehen sich auf die Anwendung, wie Abrutschen (17%), kein Kondom dabei haben als sich Sexualität ergeben hat (15%), mühsames Überrollen (14%), Verlust der Erregung beim Überrollen (10%), Kondom war zu trocken (9%) oder zu klein (9%), bzw. wurde zu spät verwendet (2%).
Kommentar:
Das Kondom ist theoretisch eine sehr wirksame Methode, wenn es immer fehlerfrei angewendet wird. Im realen Leben treten jedoch häufig Probleme auf, die fast alle in einer fehlerhaften Anwendung bedingt sind. Dies erschwert die Vermeidung, weil (rationale) Lerneffekte während der (nicht vernunft kontrollierten) Sexualität kaum umgesetzt werden. Deshalb sollte im Vorfeld abgeklärt werden, ob Kondome im Einzelfall sinnvoll sind oder doch eine andere Methode besser geeignet ist. Auch sollten mehrfache Anwendungsfehler Anlass sein über einen möglichen Wechsel zu einer anderen Methode nachzudenken, welche nicht in den Ablauf der Sexualität eingreift.