Frage: „Welche der folgenden Methoden haben Sie selbst im letzten Jahr (also nicht ihr Partner/ihre Partnerin) angewandt?“ (Mehrfachnennungen möglich)
- Frauen: Die Pille ist die häufigste Methode (38 % aller Frauen), vor allem bei Frauen unter 30 Jahren (53 %). Mit dem Alter geht die Anwendung zurück.
- Auf Platz 2 liegt die Hormonspirale (8 %), die mit zunehmendem Alter gewählt wird (ab 30 Jahre: 9 %; ab 40 Jahre: 18 %).
- Auf Platz 3 ist die Dreimonatsspritze (5 %), welche ebenfalls mit zunehmendem Alter häufiger angewendet wird (ab 30 Jahre: 8 %).
- Wenig wirksame Methoden wenden 3 % aller Frauen an (1 % Selbstbeobachtung, 2 % Tage zählen).
- Männer: Das Kondom ist die häufigste Methode (46 % aller Männer), vor allem in der Altersgruppe der 20–30-Jährigen (71 %).
- Weiters wenden Männer zur Verhütung folgende drei Methoden mit jeweils 5 % an: „Aufpassen“, kein vaginaler Verkehr und die Sterilisation (Vasektomie). Letztere wählen vor allem Männer ab 40 Jahren (9 %).
Kommentar:
Die sehr häufige Anwendung der wenigen Methoden, welche Männern zur Verfügung stehen, zeigt, dass der Schutz vor ungewollter Schwangerschaft auch für Männer ein wichtiges Thema ist. Es ist demnach ein Vorurteil, dass Männer sich in der Verhütung nicht engagieren bzw. keine Verantwortung über ihre Fruchtbarkeit oder die ihrer Partnerin übernehmen.
Verhütung und Religiosität
Frauen, für die religiöse Werte eine große oder eher eine Rolle spielen, verhüten etwas seltener als diejenigen, denen Religion wenig oder gar nicht wichtig ist (52 % zu 70 %). Viele religiöse Frauen begründen ihre fehlende Verhütung damit, dass sie keinen (31 %) oder seltenen Verkehr (10 %) haben. Dies ist deutlich häufiger als bei Frauen, die wenig oder gar nicht religiös sind und nicht verhüten: 16 % kein Verkehr, 5 % selten Verkehr.
In der Wahl ihrer Verhütungsmethoden unterscheiden sich Frauen, die verhüten und denen religiöse Werte wichtig sind allerdings kaum von denjenigen, die weniger religiös sind. Die Pille ist sowohl unter Frauen mit religiöser Lebenseinstellung als auch bei Frauen, für die religiöse Werte keine Rolle spielen, das am häufigsten gewählte Verhütungsmittel. Allfällige religiöse Vorschriften zur Verhütung finden sich im realen Leben kaum wieder.
Vergleich 2015 und 2012
Frauen: Bei einigen Verhütungsmethoden gab es einen Rückgang in der Anwendung: Stark ausgeprägt war dieser bei der Pille und den „natürlichen“ Methoden (Selbstbeobachtung und Tage zählen)4 (Angaben jeweils Anwendung in Prozent aller befragten Frauen).
Männer: Auch hier kam es zu einem Rückgang bei Kondom-Anwendungen und dem „Aufpassen“, allerdings auch zu einer geringfügigen Zunahme an Sterilisationen (Vasektomie)4: (Angaben jeweils in Prozent aller befragten Männer).
4 Aufgrund unterschiedlicher Fragestellung ist eine Signifikanzberechnung nicht möglich