Presse
Verhütungsreport 2019 („Gynmed-Report“)
Regionews
Überparteilicher Protest gegen Entmündigung
https://www.regionews.at/newsdetail/Ueberparteilich…
Tiroler Tageszeitung
Irrglauben, Ängste, Hormon-Skepsis: So verhütet Österreich
https://www.tt.com/lebensart/gesundheit…
Der Trend zu weniger wirksamer Verhütung hält weiter an. Treibende Kraft ist eine Skepsis gegenüber hormoneller Verhütung, welche mehr als 50 Jahre nach der Entdeckung der Pille weit verbreitet ist. Dieses Phänomen kann mit dem Fehlen eigener Erfahrungen mit den Folgen der natürlichen Fruchtbarkeit erklärt werden. Sowie mit der damit verbundenen unrealistischen Vorstellung, wonach Frauen ohne Verhütung im Leben durchschnittlich nur 1–3 Schwangerschaften (23% der Befragten) oder 4–7 Schwangerschaften (40%) hätten.
Wünsche für eine bessere Verhütung
Die ‚Abtreibungspille‘ (Mifegyne®) bewirkt einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch. Sie funktioniert gleich wie ein Spontanabort, der bei Frauen vor allem in den ersten Wochen einer Schwangerschaft häufig auftritt und oft unbemerkt abläuft. Die Abgabe von Mifegyne® ist durch die Gesetzgebung stark reglementiert, obwohl es dafür keine medizinischen Gründe gibt. Es stellt sich die Frage, ob die Hürden zum Zugang dieses Medikaments (Mifegyne®) abgeschafft werden sollten.
Wenn nicht verhütet wurde, kann die ‚Pille danach‘ als Notfallverhütung eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Die Wirksamkeit ist umso höher, je schneller sie nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Deshalb ist es sinnvoll, die ‚Pille danach‘ zu Hause zu haben oder auf Reisen und im Urlaub im Gepäck dabei zu haben. Um herauszufinden, wie die Menschen dies handhaben und um etwaigen Aufklärungsbedarf zu bestimmen, wurde nachgefragt.
Bis zur Einführung der Pille im Jahr 1960 gab es keine wirksame Verhütung und die verbreitetsten Methoden waren unter der Kontrolle des Mannes: Coitus Interruptus (‚Aufpassen‘) und das Kondom. Einzige Ausnahme: das Tagezählen und das Diaphragma. In den 1960er-Jahren wurden mit der Pille und der Spirale erstmals wirksame Methoden eingeführt, die allerdings alle durch Frauen angewendet wurden, womit Frauen die wirksame Kontrolle über die Fruchtbarkeit des Paares übernommen haben.
Angesichts der weit verbreiteten Hormonskepsis und dem damit einhergehenden Dilemma zwischen dem Wunsch, wirksam, aber hormonfrei zu verhüten, stellt sich die Frage, wie der Entscheidungsprozess für eine Verhütungsmethode verläuft.
Suche nach Information
Frage: „Als Sie sich das letzte Mal für eine Verhütungsmethode entschieden haben, wie intensiv haben Sie vorher nach Informationen zu den verschiedenen Methoden gesucht?“
Seit einigen Jahren ist eine zunehmende Skepsis gegenüber hormoneller Verhütung zu beobachten. Um die Hintergründe und die daraus folgenden Konsequenzen für die Verhütung besser zu verstehen, wurden in dem vorliegenden Report mehrere Fragen dazu gestellt. Außerdem wurden die Antworten mit den Ergebnissen einer bisher unveröffentlichten Studie über die Verhütung in den Monaten vor einem Schwangerschaftsabbruch verglichen. (Da hormonelle Verhütungsmethoden derzeit nur Frauen zu Verfügung stehen, bezieht sich das folgende Kapitel ausschließlich auf die Angaben von Frauen.)
Bei der Anwendung der Pille, des Pflasters oder des Rings wird eine Regelblutung durch das monatliche, einwöchige Absetzen ausgelöst. Wird die Methode durchgehend angewendet, kommt es zu keiner Blutung. Damit können Frauen die Häufigkeit der Regelblutung selbst bestimmen. Dies ist medizinisch betrachtet vorteilhaft, weil damit viele durch die Menstruation ausgelöste Beschwerden vermieden werden3 und die Wirksamkeit der Verhütungsmethode4 erhöht wird (siehe www.periodenfrei.info).