Einstellungen zu „Social Egg/Sperm Freezing“

Frage: „In den vergangenen Monaten wurde diskutiert, dass junge Frauen ihre Eizellen einfrieren lassen können, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung zu verwenden. Wie stehen Sie als Frau persönlich zu dieser Möglichkeit?“

13 % aller Frauen halten die Entnahme und das Einfrieren eigener Eizellen für eine spätere Befruchtung persönlich für eine interessante Möglichkeit. Je jünger die Befragten sind, desto eher wird diese Reproduktionstechnik befürwortet. Unter den 16–20-Jährigen sind es 26 %.
40 % der Frauen finden „Social Freezing“ grundsätzlich interessant, auch wenn es für sie selbst nicht in Frage kommt. 28 % der Frauen sind gegen diese Methode der assistierten Reproduktion – vor allem unter älteren Frauen (40–49 Jahre) ist die Ablehnung hoch (48 %).

Kommentar:
Beim „Social Egg Freezing“ geht es um die Entnahme und Konservierung von unbefruchteten Eizellen nach Hormonstimulation bei einer fruchtbaren Frau mit dem Ziel, die Fruchtbarkeit auch in späterem Alter sicher zu stellen. Hauptmotive für ein Hinausschieben des Kinderwunsches sind das Fehlen eines passenden Partners sowie die eigene Karriereplanung. Die derzeitige gesetzliche Situation in Österreich lässt die Entnahme und Konservierung von Eizellen zur „Eigenspende“ nur in medizinisch begründeten Fällen zu (etwa bei einer bevorstehenden Chemotherapie). „Social Egg Freezing“ ohne medizinischen Grund ist damit in Österreich nicht erlaubt.
Jüngere Frauen sind dem Thema aufgeschlossener gegenüber eingestellt als ältere
Frauen, jedoch ist der Kreis jener, die sich dies tatsächlich vorstellen können, klein.

Frage: „In den vergangenen Monaten wurde diskutiert, dass junge Frauen ihre Eizellen einfrieren lassen können, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung zu verwenden. Wie stehen Sie als Mann persönlich zum Einfrieren von Spermien für eine spätere Befruchtung?“

26 % der Männer halten das Einfrieren eigener Spermien für eine spätere künstliche Befruchtung persönlich für eine interessante Möglichkeit – die Zustimmung ist vor allem bei jüngeren Männern (20–30 Jahre) groß (34 %).
Grundsätzlich interessant halten 37 % der Männer das „Sozial Sperm Freezing“, für sich selbst kommt es jedoch nicht in Frage. 18 % der Männer sind grundsätzlich dagegen.

Kommentar:
Die meisten Frauen (40 %) und Männer (37 %) finden die Möglichkeit, Eizellen bzw. Spermien einzufrieren, grundsätzlich interessant, allerdings kommt es für sie persönlich nicht in Frage.
„Social Egg/Sperm Freezing“ zwecks Erfüllung eines späteren Kinderwunsches können sich etwas mehr Männer (26 %) als Frauen (13 %) persönlich gut vorstellen. Der Geschlechtsunterschied ist möglicherweise mit der größeren Belastung der Frauen durch die Eizellenentnahme erklärbar.
Grundsätzlich dagegen sind 28 % der Frauen und 18 % der Männer.
Nur wenige Frauen (9 %) und Männer (5 %) haben noch nichts von dieser Möglichkeit gehört.
Derzeit ist ein Einfrieren von Spermien oder Eizellen nach dem Österreichischen Gesetz nur erlaubt, wenn es einen medizinischen Grund dafür gibt. Wenn Männer oder Frauen dies ohne medizinischen Grund bei sich durchführen lassen möchten, müssen sie derzeit in ein anderes Land fahren.
Um die Diskussion zu versachlichen, hat die österreichische Bioethik-Kommission die Durchführung von Studien empfohlen, um Erfahrungen aus anderen Ländern zu sammeln damit mögliche negative Folgewirkungen vermieden werden.